Wer gern zum Fest was schönes hätt’
bestellt sich das im Internet.
Der Weihnachtsmann der einst beschenkte,
den Job nun an den Nagel hängte.
Grad saß er wieder mal am Tresen,
träumte, wie’s früher war gewesen,
wenn Englein Weihnachtslieder singen,
da fing sein Handy an zu klingeln.
Sein Chef war dran, der sagte bloß:
„Niklaus, du musst noch einmal los!
Es wird gestreikt unten auf Erden,
vorm Fest kann nix geliefert werden.
Helf doch mal mit bei Amazon,
da stapelt sich’s seit Tagen schon.“
Einst macht’ er mit dem Rentier Fahrten,
doch dies wurd’ längst zum Festtagsbraten. (1)
Auch der Schlitten war ein neuer,
Mit Allrad und ’nem Stern am Steuer.
Er tippt ins Navi „Amazon“
und braust mit dem Geschoss davon.
Statt Schnee ging es durch nasse Felder
durch Pfützen, Matsch und grüne Wälder.
Am Ende stand er vor ’nem Haus,
das sah herzlich nach Weihnacht aus.
Rote Fenster, Engelsbilder,
grell blinkende Willkommensschilder.
Ihm war gleich klar, nur Amazonen,
können in diesem Hause wohnen.
„Ich bin der, den ihr hier erwartet,
wo ist das, was ihr für mich hattet?“
„Kehr erst mal ein, und bleib bis morgen,
wir werden es dir dann besorgen.“
Er blickt sich um und siehe da,
hier gab es sogar eine Bar,
da saß, mit Englein auf dem Schoß,
spärlich bekleidet, auch sein Boss.
„Was machst du hier?“ fragt der empört.
„Ein Stern hat mich hierhin geführt.“
Da erkannte auch die Engelschar,
welch bedeutsames Paar dies war.
Sie wichen nicht von deren Seite,
6 Tage lang, da war’n die pleite.
Als sie mit Freuden das Haus verließen,
ist Weihnachten vorbei gewesen
Und von Amazon die Kunden,
haben unterm Christbaum nix gefunden.